Besser spät als nie. Zwar ist unser Herbstkonzert 2014 schon vier Monate her und unsere Arbeit am kommenden Programm weit fortgeschritten. Da es aber einige spannende Neuerungen mit sich brachte, verdient es einen kurzen Rückblick.
Schon während der Vorbereitung auf das Konzert im Februar 2014 wurde der Wunsch im Orchester laut, für die nächste Saison wieder ein rein instrumentales Programm auf die Beine zu stellen. In den letzten zwei Jahren hatten wir unsere Konzerte stets zusammen mit dem Vokalensemble Hamburger Mozarteum gestaltet. Diese Zusammenarbeit war noch unter der Feder von Matthias, unserem letzten Dirigenten, entstanden. Auch das Konzert im Februar 2014 trug noch zum Teil seine Handschrift. Nach dem Konzert bekamen wir vom Puplikum sehr positive Resonanz für den rein instrumentellen Teil, was den Wunsch nach einem reinen Orchesterprogramm noch verstärkte.
Gesagt – Getan. Mit Schuberts 1. Sinfonie und Beethovens Coriolan-Ouvertüre standen die ersten beiden Werke für das Konzert schnell fest. Als drittes Werk sollte ein Solo-Konzert folgen. Im Vorstand diskutierten wir verschiedene Vorschläge und gaben die Entscheidung schließlich an das ganze Orchester weiter. Durch Mehrheitsentscheidung fiel die Wahl auf Mendelssohns Violinkonzert, welches in vieler Hinsicht eine Herausforderung für uns bedeutete. Denn neben neuen musikalischen Schwierigkeitsgraden bot das Werk einen nicht unerheblichen Bekanntheitsfaktor, welcher die Anforderungen noch zusätzlich erhöhte. Dass wir mit Desheng Chen einen Profi-Solisten gewinnen konnten erhöhte dabei die Motivation.
In den vergangenen Jahren hatten wir unsere Konzerte stets nur einmal aufgeführt. Während der Planungen für dieses Konzert schlug uns Kathrin nun vor, diese Praxis zu ändern und zwei Konzerttermine festzulegen. Da wir zum Teil mehr als ein halbes Jahr an einem Programm arbeiten, sei es einfach schöner zwei Möglichkeiten zu haben, um die erarbeitete Leistung auch zu zeigen. Dieser Vorschlag wurde im Orchester sehr positiv aufgenommen und sofort in die Tat umgesetzt. Der 22. und 23. November 2014 sollten es sein.
Auch der Termin des Probewochenendes wurde neu durchdacht. Wir legten dieses bewusst auf das Wochenende vor den Konzerten. Dadurch wurde die Woche zwar sehr anstrengend, da auch Haupt- und Generalprobe untergebracht werden wollten. Durch die enge Folge von Proben war diese Phase aber auch sehr intensiv und gab uns musikalisch den letzten Feinschliff für die Konzerte.
Die Organisation von Konzertorten, Werbematerialien, Instrumenten etc. funktionierte dieses Mal weitestgehend reibungslos. Mit St. Petri Altona und St. Martinus Eppendorf wählten wir zwei Kirchen, die wir aus vergangenen Konzerten kannten. In der Generalprobe trafen wir schließlich mit allen Aushilfen zusammen und der vollständigen Klang der Werke entfaltete sich erstmals. Mit großer Motivation gingen wir in das Konzertwochenende. Deutlich zeigte sich der postive Aspekt der Konzertwiederholung: Kleinigkeiten, die an einem der Tage nicht so gut liefen, spielten wir am jeweils anderen Tag ohne Probleme, sodass am Ende alle mit einem guten Gefühl aus den Konzerten gingen.
Dem Puplikum nach zu urteilen spielten wir beide Konzerte mit guter Leistung, wobei besonders das Violinkonzert positiv hervorgehoben wurde. Dies wohl zum Einen aufgrund der Bekanntheit, zum Anderen aufgrund der überragenden Leistung unseres Solisten Desheng Chen. Wir danken an dieser Stelle noch einmal für die Zusammenarbeit. Das ein Laienorchester mit einem Profi-Musiker zusammenspielen darf, ist schließlich keine Selbstverständlichkeit. Wir konnten in dieser Saison eine Menge von Desheng lernen und sind froh, dass er uns als Streicherdozent weiter auf unserem Weg begleiten wird.